Kickers Offenbach

News & Info's rund um den Bieberer Berg


 
News vom Do. 02.04.98 I

Virus legt halbe Kickers-Elf flach

Neun Spieler mußten Training ausfallen lassen

Als OFC-Trainer Hans-Jürgen Boysen gestern die erfreuliche Nachricht von der Lizenzerteilung aus der DFB-Zentrale erfuhr, hellte sich seine Miene kurze Zeit auf. Denn ansonsten hat der Kickers-Trainer derzeit wenig Grund zur Freude. Bei den Kickers ist der Personalnotstand ausgebrochen.

Ein Grippe-Virus wütet im Kickers-Kader und hat schon die halbe Mannschaft ans Bett gefesselt. „Wir sind in einer schwierigen Situation“, sagt Boysen vor dem Auswärtsspiel am Freitag (19.30 Uhr) beim SV Waldhof Mannheim.

Neun Spieler mußten in dieser Woche schon wegen Grippe oder Verletzungen mit dem Training aussetzen. Zu Wochenanfang hatte es Oliver Roth, Bernd Gramminger, Stefan Dolzer und Frank Kastner erwischt. Alle vier konnten inzwischen zwar wieder trainieren, doch „wir müssen abwarten, wie ihre körperliche Verfassung bis Freitag ist“, sagt Boysen. Gestern kamen die nächsten drei Krankmeldungen bei Boysen an. Dirk Vollmar, Michael Hartmann und Kai-Uwe Giersch hat ebenfalls die Grippe erwischt, sie erhielten Trainingsverbot bis Donnerstag.

Das ist noch nicht das Ende der Hiobsbotschaften. Neben Günther Maier (seine Sperre läuft nach dem Mannheimer Spiel ab), werden auch Islam Ispir (Rückenprobleme) und sehr wahrscheinlich auch Oliver Speth im Carl-Benz-Stadion nicht spielen können. Speth muß wegen einer Reizung im Knie seit Montag mit dem Training aussetzen.

Unter diesen schlechten Voraussetzungen litt natürlich auch das Training. „Die Woche ist für uns nicht optimal gelaufen“, hofft Boysen bis Freitag noch auf Besserung. Wer in Mannheim spielen wird, entscheidet sich erst am Freitagvormittag nach dem Abschlußtraining.

Sehr überrascht reagierte Boysen, als er gestern vom Rückzug der Mannheimer im Lizenzierungsverfahren erfuhr. „Ich dachte, Waldhof spielt gegen uns um die letzte Chance im Kampf um Platz zwei.“ Doch nach der 0:1-Niederlage gegen Reutlingen und dem 1:1 im Derby gegen den VfR haben die Mannheimer den Kampf um den Aufstieg aufgegeben. Nun sieht Boysen einen psychologischen Vorteil auf Seiten der Kickers. „Für Spieler und Zuschauer dürfte diese Entscheidung bestimmt eine Riesenentäuschung sein. Da könnte leicht Unmut aufkommen.“

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 02.04.98)

 
News vom Do. 02.04.98 II

DFB gibt grünes Licht für Aufstieg

Kickers erhalten Lizenz für 2.Bundesliga / Alle neun Aufstiegsaspiranten erhielten Auflagen

Das Tor zur 2. Bundesliga steht für die Offenbacher Kickers weit offen – gestern hat auch der Deutsche Fußball-Bund den roten Teppich für den OFC ausgerollt. Der Tabellenzweite der Regionalliga Süd hat im ersten Anlauf die Lizenz für einen möglichen Aufstieg in die 2. Bundesliga erhalten. Im Lizenzierungsverfahren untersucht der DFB mit Hilfe von Wirtschaftsprüfern die finanzielle Situation der potentiellen Bundesliga-Aufsteiger.

15 Vereine aus den vier Regionalligen hatten sich am Lizenzierungsverfahren beteiligt. Sechs Bewerber bekommen nach dem derzeitigen Stand keine Lizenz, die übrigen neun Vereine erhielten die Lizenz – allerdings unter Bedingungen, die bis zum 4. Mai nachzuweisen sind, oder unter Auflagen, die im Falle des Aufstiegs zu erfüllen sind.

Auch die Kickers haben Auflagen erhalten, die aber, so Schatzmeister Horst Zang, „nicht nennenswert und nur formaler Art sind“. Im Gegensatz zu 1989, als den Kickers die Lizenz entzogen wurde, müssen auch keine Bürgschaften nachgebessert werden.

Der seit 15 Monaten amtierende Schatzmeister hat in monatelanger Arbeit den Finanzplan der Kickers zusammengestellt. „Vor einem Jahr waren wir konkursreif“, erinnert Zang an die Finanznot zu Oberliga-Zeiten. „Und jetzt haben wir das Lizenzierungsverfahren im ersten Rutsch geschafft.“ Laut Zang sogar „in der denkbar besten Kategorie. Man kann sagen, wir sind voll im grünen Bereich.“ Einzelheiten über die DFB-Forderungen („Auflagen dieser Art hat wahrscheinlich sogar Bayern München erhalten“, so Zang) wollten die Kickers-Verantwortlichen gestern nicht bekanntgeben. Auch der vom DFB genehmigte Etatansatz wurde noch nicht veröffentlicht, soll aber bei rund zehn Millionen Mark liegen.

Während der Brief vom DFB in Offenbach Jubel auslöste, herrscht bei vielen anderen Regionalligisten Katzenjammer. Im Süden haben der FC Augsburg und der SV Waldhof Mannheim ihren Antrag „aufgrund sportlicher Entwicklungen“ zurückgezogen. Im Fall Waldhof sicher eine Überraschung. Doch die Mannheimer sollen mit ihrem Verzicht einer Lizenzverweigerung durch den DFB zuvorgekommen sein. Vor dem Heimspiel gegen die Kickers dürfte dieser Rückzug sicher alles andere als motivierend für Mannschaft und Zuschauer sein.

Wie die Kickers hat auch der Tabellenführer SSV Ulm die Lizenz unter geringen Auflagen erhalten. Dagegen muß Borussia Fulda bis spätestens 4. Mai weitere Unterlagen über Sponsorenverträge und neue Bandenwerbung beim DFB in Frankfurt abliefern. Der mit den Kickers punktgleiche Tabellendritte hat den Vertrag mit Hauptsponsor Rhönsprudel noch nicht verlängert. „Ich denke, das wird kein Problem“, erklärte Fulda Manager Horst Ruland. Allerdings hat der Verein bisher auch den Vertrag mit Trainer Hohmann noch nicht verlängert, und sämtliche Verhandlungen mit den acht Spielern, deren Verträge auslaufen, auf Eis gelegt, so daß in Fulda offen über Liquiditätsprobleme gesprochen wird.

Noch unerfreulicher ist die Situation in der Regionalliga West/Südwest. Die Sportfreunde Siegen, derzeit Tabellenzweiter (52 Punkte), nahmen aufgrund unvollständiger Unterlagen nicht am Lizenzierungsverfahren teil und haben keine Beschwerdemöglichkeit mehr. FC Homburg (3./48), 1. FC Saarbrücken (4./47) und Eintracht Trier (5./46) haben im ersten Anlauf keine Lizenz erhalten. Die Vereine haben eine Woche Zeit, sich zu beschweren, wobei auch neue Tatsachen vorgetragen werden dürfen. Danach bliebe mur noch der Weg zum Lizenzierungsbeschwerdeausschuß.

Sollte der DFB bei seiner Lizenzverweigerung bleiben, droht die Aufstiegsrunde zur Farce zu werden. Denn die Vereine ohne Lizenz dürfen an der offiziellen Amateurmeisterschaft dann zwar teilnehmen, aber nicht aufsteigen.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 02.04.98)

 
News vom Do. 02.04.98 III

OFC-INTERN

Gerster beim „Tor-Fall“
Komischer Zufall. Kickers-Manager Klaus Gerster war gestern abend Augenzeuge im Champions-League-Halbfinale Real Madrid – Borussia Dortmund. Gerster, ein Experte in Sachen Ausfall: Flutlicht in Mannheim, Tor-Fall in Madrid.

Zugfahrt nach Mannheim
Die OFC-Fanclubs treffen sich zur gemeinsamen Zugfahrt nach Mannheim am Offenbacher Hauptbahnhof. Abfahrt: 16.18 Uhr, in Frankfurt 16.51 Uhr. Ankunft: 17.42 Uhr.

Walz zur Viktoria ?
Eddy Walz steht vor einem Wechsel zu Viktoria Ascnaffenburg. „Wir sind uns weitgehend einig“, sagt Walz, der auch mit dem SV Bernbach und dem FSV Frankfurt in Verbindung gebracht wurde.
Waldis gegen Waldhof
Die OFC-Traditionsmannschaft, die „Waldis“, bestreitet das Vorspiel (17.30 Uhr) gegen die SVW-Traditionsmannschaft.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 02.04.98)

 
News vom Do. 02.04.98 IV

Der heiße Draht nach Mannheim

In Mannheim fing alles an. Wer erinnert sich nicht an den Flutlichtausfall im Entscheidungsspiel gegen den FC Memmingen ? Am Freitagabend spielen die Kickers wieder in Mannheim, diesmal aber im neuen Carl-Benz-Stadion, gegen den SV Waldhof Mannheim, der seine Aufstiegshoffnungen begraben hat. Um 19.30 Uhr beginnt das Duell der Traditionsvereine.

Die Offenbach-Post informiert die OFC-Anhänger aktuell über dieses Spiel. Zwischen 20 und 23 Uhr erfahren Sie den aktuellen Spielstand unter der Nummer:
069/85 00 82 22.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 02.04.98)

 
News vom Mo. 30.03.98

Kickers Gewinner des Wochenendes

Ulm, Fulda, KSC ließen Punkte

Der Spitzenreiter der Fußball-Regionalliga Süd, der SSV Ulm 46, ist auf dem Weg zur Meisterschaft und Aufstieg in die 2. Bundesliga unerwartet ins Straucheln gekommen. Auf eigenem Platz vor 2 200 enttäuschten Zuschauern im Nachbarschaftsduell gegen Schlußlicht VfL Kirchheim mußten sich die zu Hause noch ungeschlagenen Ulmer mit einem torlosen Remis begnügen. Als Sieger des 26. Spieltages dürfen sich die spielfreien Offenbacher Kickers fühlen, da Borussia Fulda sein Heimspiel gegen die Amateure des TSV 1860 München mit 2:4 verlor und weiter wie die Kickers sechs Punkte Rückstand auf den Tabellenführer hat. Die Borussen sind allerdings wie Offenbach mit einem Spiel im Rückstand.

Von den Mannschaften am Tabellenende konnten neben Kirchheim auch der Vorletzte SC Neukirchen punkten. Die Neukirchener siegten mit 5:1 gegen die TSF Ditzingen und holten somit ihren höchsten Saisonsieg, allerdings erst den vierten. Damit wird es wieder eng für den SV Darmstadt 98 und den SV Wehen im Kampf gegen den Abstieg. Darmstadt unterlag in SSV Reutlingen 0:3 und kassierten die 12. Niederlage.

Das 118. Mannheimer Derby zwischen dem VfR Mannheim und dem nächsten Kickers-Gegner (Freitag, 19.30 Uhr) SV Waldhof endete vor 7 000 Zuschauern mit einem 1:1. Für den Zweitliga-Absteiger Waldhof (37 Punkte) war dieses Remis zu wenig, um noch im Kampf um einen vorderen Platz eingreifen zu können.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 30.03.98)

 
News vom Do. 26.03.98

OFC will heute bei Germania im Rhythmus bleiben

Testspiel um 17 Uhr in Ober-Roden

Um ihr spielfreies Wochenende bis zum Freitagsknaller beim SV Waldhof Mannheim (3. April) in der Regionalliga Süd besser zu überbrücken, gastiert Kickers Offenbach heute um 17 Uhr zum Testspiel bei Süd-Landesligist Germania Ober-Roden.

Großartig experimentieren wird OFC-Trainer Hans-Jürgen Boysen allerdings nicht: „Wir spielen in einer Woche in Mannheim, und die Begegnung in Ober-Roden dient vor allem dazu, daß die Spieler, die auch die Punktspiele bestreiten, im Rhythmus bleiben.“

Die Verantwortlichen der Germania hoffen mit der Partie gegen die Kickers nicht nur auf einen kleinen finanziellen Überschuß. Torwart Ralf Rott, der zuletzt wegen einer Adduktorenverletzung pausieren mußte, soll einem letzten Test unterzogen werden, ob er beim Kellerderby in Steinbach am Sonntag auflaufen kann. „Derzeit stehen die Chancen 50:50“, erklärte Germania-Trainer Wolfgang Schlief. Der Ex-Profi will sich aber so früh wie möglich festlegen, wer in Steinbach das Germania-Tor hütet. „Gerade für unseren jungen Tobias Bambuch wäre es gut, wenn er frühzeitig weiß, daß er spielt.“

Derweil bietet der OFC aufgrund der begrenzten Sitzplatzkapazität auf der Haupttribüne ab sofort Karten für die restlichen Heimspiele gegen Darmstadt 98, Wehen, KSC-Amateure und Fulda an. Die Karten sind ebenso zu den bekannten Öffnungszeiten auf der OFC-Geschäftsstelle erhältlich wie die Tickets für das Gastspiel beim SV Waldhof.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 26.03.98)

 
News vom Mi. 25.03.98

Kürzere Wege für OFC-Fans

Die Offenbacher Kickers arbeiten akribisch an der Zukunft. Zwar konnte OFC-Manager Klaus Gerster gestern noch keine Neuzugänge für die Saison 1998/99 präsentieren („Wir sind bei der Arbeit, gehen realistisch an die Sache ran und planen für die Regionalliga“), dafür aber einen neuen Werbepartner: Der Mineralöl-Konzern BP wird vorerst bis zum 30. Juni 1999 den derzeitigen Tabellenzweiten der Fußball-Regionalliga Süd unterstützen.

Die elf BP-Tankstellen im südhessischen Raum werden als Vorverkaufsstellen und demnächst auch als Fan-Shops der Offenbacher Kickers dienen. Jede Filiale erhält künftig pro Heimspiel 500 Tickets. Karten für das Hessenderby gegen den SV Darmstadt 98 am Ostersonntag (12. April) sind schon heute erhältlich.

Gerster freut sich auf die Zusammenarbeit: „Ich glaube, das wird eine einschneidende Geschichte“, sagte der OFC-Manager, „für die vielen Kickers-Fans in der weiteren Umgebung sind die kürzeren Wege eine kolossale Erleichterung.“ Marco Krogmann, Geschäftsführer der BP-Tankstelle in der Mühlheimer-Straße in Offenbach, sagte: „Tankstellen werden immer mehr zu einem Servicebetrieb, und wir sind technisch sogar in der Lage, den Vorverkauf online zu betreiben.“

Für die Partie zwischen dem OFC und Borussia Fulda am letzten Spieltag bahnt sich unterdessen eine Terminverschiebung an. Sollte es dann noch um den zweiten Platz und damit die Teilnahme an der Aufstiegsrunde gehen, wird das Spiel vom 21. auf den 19. Mai vorverlegt. Der Süddeutsche Fußballverband hat dem Wunsch beider Klubs entsprochen, denn bereits am 24. Mai muß der Süd-Vizemeister gegen den Zweiten aus dem Südwesten zum ersten Aufstiegsspiel antreten.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 25.03.98)

 
News vom Di. 24.03.98

Kickers - Test Donnerstag in Ober-Roden

Die Fans der Offenbacher Kickers brauchen auch in den nächsten Tagen nicht auf die Spielkünste ihrer Mannschaft verzichten. Die Kickers sind am Wochenende in der Regionalliga Süd spielfrei. Sie fahren deshalb am Donnerstag nach Ober-Roden und testen dort um 17 Uhr gegen den Landesligisten FC Germania 08.

Die beiden Trainer – Wolfgang Schlief, Ex-Profi des SV Werder Bremen, und Hans-Jürgen Boysen – trafen sich vor kurzem bei einem Wohltätigkeitsspiel und haben kurzerhand diesen Termin vereinbart. Drei Tage später müssen die Rödermarker im „Keller-duell“ der Landesliga zum FSV Steinbach, dem Tabellenletzten.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 24.03.98)

 
News vom Mo. 23.03.98

OFC-Intern

Gersters Geschäftssinn
Beeindruckt waren alle Offenbacher von Landschaft und dem 18000 Zuschauer fassenden Stadion im 5000-Seelen-Ort Weismain. Bei Manager Gerster kam sofort der Geschäftssin durch: „Die Amerikaner würden einen Nationalpark daraus machen und viel Eintritt verlangen.“

Todericiu wurde gefeiert
Viele Kickers-Fans feierten noch zwei Stunden nach dem Spiel in der Vereinsgaststätte in Weismain. Im Mittelpunkt der Jubelfeier: Ex-Kickers-Torwart Marius Todericiu, der nach seinem Patzer beim 0:1 die Gesänge („Marius, du bist der beste Mann“) mit gemischten Gefühlen registrierte.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 23.03.98)

 
News vom Sa. 21.03.98 I

OFC bereitete sich mit Standfußball vor

Kickers kassierten 1998 die meisten Gegentore

Mit Standfußball bereiteten sich die Offenbacher Kickers auf ihr erstes Spiel in der 98jährigen Vereinsgeschichte im oberfränkischen Weismain vor. Wichtiger Bestandteil der Übungseinheiten in dieser Woche: Eckbälle und Freistöße. Ständig korrigierte das Trainerduo Boysen/Groß das Abwehrverhalten bei Eckbällen und die Mauer bei Freistößen. Denn die 1997 stabilste Regionalliga-Abwehr ist seit dem Jahreswechsel ins Wanken geraten.

1997 kassierten Keffel, Dolzer, Gramminger und Giersch in 19 Spielen nur 17 Gegentore (Schnitt von 0,89 pro Spiel). Doch 1998 mußte Rene Keffel in vier Spielen schon neunmal (Schnitt von 2,25) hinter sich greifen, so oft wie kein anderer Regionalliga-Torwart. Sechs dieser neun Gegentore fielen nach Standardsituationen – vier Freistöße, zwei Eckbälle. „Der Ulmer Trkulja und der Ditzinger Streichsbier sind aber auch absolute Freistoß-Spezialisten“, nimmt Co-Trainer Stephan Groß die OFC-Abwehr in Schutz. Aber auch Weismain hat mit Sascha Licht einen „kleinen Balakov“ in seinen Reihen, der beim 1:1 gegen den VfR Mannheim einen Freistoß aus 35 Metern direkt verwandelt hat.

Wie immer hüllen sich die Kickers-Trainer bei der Mannschafts-Aufstellung in Schweigen. Auch die Spieler sollen erst heute in der Besprechung vor dem Spiel erfahren, wer den rot-gesperrten Günther Maier auf der rechten Außenbahn ersetzen wird. Neben Methfessel und Walz darf sich auch Stefan Dolzer Hoffnungen machen. Der etatmäßige Libero wurde nach vier Gegentoren in Ulm auf die Bank verbannt. Nachfolger Koutsoliakos könnte für Maier auf die rechte Außenbahn wechseln und wieder Platz für Dolzer machen. Einen Platz im Kader hat sich Thorsten Kruse erkämpft. Nachdem der Stürmer sechs Kilogramm abgespeckt und im Training voll überzeugt hat, erhält er eine neue Chance.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 21.03.98)

 
News vom Sa. 21.03.98 II

OFC-Vorteil

Gedanken der Offenbach Post

Ende April erwarten die Offenbacher Kickers wichtige Post vom Deutschen Fußball-Bund. Bis dahin will der DFB allen Zweitliga-Aspiranten die Auflagen für den Fall des Aufstiegs und der Lizenzerteilung mitteilen. Neben den Kickers haben auch SSV Ulm, Borussia Fulda, SV Waldhof Mannheim und der FC Augsburg für die 2. Liga geplant.

Augsburg ist sportlich aus dem Rennen. Dafür haben sich die Amateure des Karlsruher SC (nach dem 2:1 in Wehen nur zwei Punkte hinter dem OFC) eingemischt. Die Bundesliga-Reserve könnte als Zweiter an der als Amateurmeisterschaft deklarierten Aufstiegsrunde teilnehmen, darf aber nicht aufsteigen. Eine Farce, zu der es hoffentlich nicht kommt.

Bei fünf Punkten Vorsprung für Ulm wird es wohl ein ganz heißer Kampf um Platz zwei, mit leichten Vorteilen für die Kickers. Wie schon in der Vorrunde hat der OFC eine kurzzeitige Krise mit zwei Niederlagen durch einen glücklichen Sieg gebremst. In Weismain müssen die Offenbacher allerdings beweisen, daß die Formkurve wieder nach oben geht.

Waldhof muß fünf Punkte gegen zwei Kontrahenten wettmachen. Wenn Offenbach und Fulda „nur“ ihre Heimspiele gewinnen, müßte Mannheim in den letzten neun Spielen sieben Siege feiern, um vorbeizuziehen.

Bleibt Fulda als schärfster OFC-Konkurrent. Doch die Borussia zeigt in der entscheidenden Phase Nerven. Diskussionen um einen neuen Trainer, finanzielle Sorgen, Ärger um Vertragsverlängerungen mit den Spielern und Streitigkeiten in der Führungsetage lassen die Borussia nicht zur Ruhe kommen. Sicher nicht die besten Voraussetzungen für den Endspurt in der Regionalliga.

Trotz der hervorragenden Ausgangsposition dämpfen die OFC-Verantwortlichen bei jeder Gelegenheit die mit dem Erfolg gestiegenen Begehrlichkeiten und Erwartungen. „Es darf nicht passieren, daß am Saisonende ein dritter Platz als Enttäuschung gewertet wird“, verweist Manager Klaus Gerster auf den Status als Neuling und bremst unbeeindruckt von Platz zwei alle Bundesliga-Spekulationen, weiß aber genau, daß es nie mehr so „leicht“ sein wird, nach oben zu kommen.

Es ist die Saison der Neulinge! In der Bundesliga hat Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern die Meisterschaft fast sicher, die 2. Bundesliga ist für den FC Nürnberg nur einjährige Durchgangsstation - und die Kickers stehen vor dem Durchmarsch.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 21.03.98)

 
News vom Fr. 20.03.98

Boysen: „Suchen unsere Chance in der Offensive“

OFC will „Dreier“ in Weismain

Allem Anschein nach liegen beim Spitzentrio der Fußball-Regionalliga Süd die Nerven blank. Spitzenreiter SSV Ulm 1846 und der Tabellenzweite Borussia Fulda verloren am vergangenen Wochenende; die Offenbacher Kickers auf Rang drei kamen nach zwei vorhergegangenen Niederlagen nur zu einem mühsamen 4:3 gegen die TSF Ditzingen. "Vielleicht kommt das Nervenflattern daher, daß nur noch von der zweiten Liga gesprochen wird. Das gilt wahrscheinlich für alle Spitzenklubs“, mutmaßt Fuldas Trainer Martin Hohmann.

Dieses „Problem“ weist Offenbachs Trainer Hans-Jürgen Boysen weit von sich: „Wir nehmen mit, was kommt.“ Morgen beim SC Weismain treffen die Kickers auf einen angeschlagenen Gegner, der in diesem Jahr noch ohne Sieg dasteht und nur knapp vor einem Abstiegsplatz rangiert. Immerhin holte Weismain zuletzt ein 1:1 beim Ulm-Bezwinger VfR Mannheim. „Weismain spielt auch zuhause aus der Defensive. Aus einem starken Abwehrblock heraus wird schnell gekontert, vor allem durch die torgefährlichen Licht und Klaus“, weiß Boysen, der den Gegner beobachtete. „Das wird ein schwerer Gang auf dem engen Platz.“ Beim OFC sind alle Spieler fit, auch die leicht angeschlagenen stehen morgen zur Verfügung.

Ersetzen müssen die Kickers auf alle Fälle „Rot“-Sünder Günther Maier. „Mehrere Spieler bieten sich im Training an, wir haben genügend Möglichkeiten zu variieren“, sagt Boysen, der seine Chance in einer offensiven Spielweise suchen will und einen „Dreier“ anstrebt.

Selbst Weismains dritter Trainer der laufenden Spielzeit, Kurt Geinzer, der auch schon die Kickers trainierte, konnte die Franken bislang nicht in die Erfolgsspur bringen.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 20.03.98)

 
News vom Fr. 20.03.98

OFC - SV Darmstadt 98 verlegt

Jetzt am So. 12.04.98, 20:15 Uhr

Das Hessenderby Kickers Offenbach gegen den SV Darmstadt 98 wird live im Hessen-Fernsehen übertragen. Daher wurde die Partie vom Ostermontag um einen Tag vorverlegt. Neuer Spieltermin: Ostersonntag (12. April), 20.15 Uhr.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 20.03.98)

 
News vom Di. 17.03.98

Aufstiegsrunde droht zur Farce zu werden

Amateure von Profivereinen dürfen teilnehmen

Vergessen Sie die Werbung für den neuesten Kino-Knüller. Wer braucht einen Actionfilm, wenn er die Offenbacher Kickers vor der Haustür hat ? Auf dem Bieberer Berg wurde am Sonntagabend wieder eine Unterhaltungsshow geboten, die 8000 Zuschauer in ihren Bann zog. „So etwas gibt es nur auf dem Bieberer Berg“, war selbst ein Hauptdarsteller wie Stefan Simon von sieben Toren und einem dramatischen Spiel begeistert.

Auch wenn Simon beim 4:3-Sieg der Kickers über Ditzingen ein Tor geklaut wurde. Beim 2:2 darf man Simons Beteuerungen („Ich habe den Ball zuletzt berührt“) durchaus Glauben schenken und dem OFC-Spieler seinen siebten Saisontreffer gutschreiben.

Schiedsrichter Ertl hat in seinem Bericht nicht nur die Rote Karte nach grobem Foulspiel für Günter Maier („Das war mein erstes Foul und niemals ein Platzverweis“) vermerkt, sondern auch, daß sein Linienrichter mit Steinen und Flaschen aus dem Kickers-Fanblock beworfen wurde. Weil die Kickers in dieser Saison für das Verhalten ihrer Fans bisher nur Lob geerntet haben, dürften sie nach diesem ersten Zwischenfall mit einem Verweis oder einer Geldstrafe davonkommen. „Auch in der Bundesliga werden die Schiedsrichter mit Feuerzeugen und dergleichen beworfen. So etwas ist in einem reinen Fußballstadion nie hundertprozentig zu verhindern“, will OFC-Manager Klaus Gerster „den Ball flach halten.“

Das Derby gegen Darmstadt 98 soll live im Hessen-Fernsehen übertragen werden. Das ist aber am ursprünglichen Termin Ostermontag nicht möglich. Eine Entscheidung, ob am Ostersonntag gespielt wird, fällt in den nächsten Tagen.

Die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga mit den Tabellenzweiten aus Süd und Südwest sowie einem Vertreter aus Nord/Nordost droht zur Farce zu werden. Wie der DFB auf Anfrage bestätigte, können die Amateure von Bundesligavereinen an der Aufstiegsrunde, die auch als Deutsche Amateurmeisterschaft, ausgespielt wird, teilnehmen. Im Süden haben noch 1860 München (34) und der Karlsruher SC (36) Chancen, die Offenbacher (41) von Platz zwei zu verdrängen. Im Südwesten liegt der 1. FC Kaiserslautern nur einen Punkt hinter dem Tabellenzweiten. Sollten die Kickers und Kaiserslautern Platz zwei erreichen, könnte ein OFC-Sieg gegen den Nord-Vertreter (Hannover, Braunschweig, TB Berlin) zum Aufstieg genügen, denn Amateurmannschaften von Profiklubs dürfen die Aufstiegsrunde zwar gewinnen, aber nicht aufsteigen.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 17.03.98)

 
News vom Sa. 14.03.98

Angstgegner Ditzingen soll für OFC-Frust büßen

Offenbacher Kickers haben noch nie gegen Ditzingen gewonnen

Tabellendritter, Platz zwei und die Aufstiegsrunde immer noch vor Augen, den mit großem Abstand besten Zuschauerschnitt der gesamten Liga, der erfolgreichste Neuling in allen vier deutschen Regionalligen – und dennoch ist im Umfeld der Offenbacher Kickers eine gewisse Enttäuschung zu spüren. Zwei Niederlagen in Folge haben so manchen OFC-Enthusiasten aus Bundesliga-Träumen gerissen. Durchmarsch ade ? Der Frust der OFC-Fans, die am Mittwoch die zehnstündige Reise nach München auf sich genommen hatten, entlud sich nach Spielschluß in Beschimpfungen auf die Spieler. Sicher eine völlig überzogene Reaktion, aber auch ein deutlicher Hinweis auf die Erwartungshaltung, die dem Status eines Neulings schon lange nicht mehr gerecht wird. „Aber es ist auch klar, daß die Fans enttäuscht sind, wenn man so nah dran ist, und dann Rückschläge einstecken muß. Aber das geht uns Spielern doch genauso“, zeigt Stefan Simon, Spieler und beim OFC auch für den Fanartikelverkauf zuständig, durchaus Verständnis für die Enttäuschung.

Deshalb ist das Spiel am Sonntag gegen die Turn- und Sportfreunde Ditzingen auch ein besonderer Gradmesser. Die ungewohnte Anstoßzeit am Sonntag um 19 Uhr, ein nicht sonderlich attraktiver Gegner, zwei Niederlagen in Folge – das schreit nicht gerade nach einem Zuschauerrekord.

Sportlich soll dieses Spiel keine Neuorientierung nach sich ziehen. „Natürlich müssen wir uns jetzt auf den zweiten Platz orientieren, aber wir werden Ulm nicht aus den Augen verlieren. Dazu kann bis Saisonende noch zu viel passieren“, macht Stefan Simon deutlich, daß die Spieler immer noch den direkten Aufstieg für möglich halten. „In Ulm waren wir schlecht. Aber in München war sicher eine Steigerung da. Das 0:1 war wirklich nur Pech. Wir sind klar auf dem aufsteigenden Ast“, sagt Stefan Simon.

Libero Paul Koutsoliakos glaubt, daß sich am Wochenende wieder völlig neue Perspektiven bieten. „Am Samstag wird sich zeigen, was Fulda gegen Waldhof Mannheim und Ulm in München gelingt. Wir können doch schnell wieder ganz dick im Geschäft sein.“ Dazu muß aber im vierten Anlauf der erste OFC-Sieg gelingen. Denn die Bilanz gegen Ditzingen ist negativ: Saison 1994/95: 0:2 und 2:4 (drei Tore von Sean Dundee). Vorrunde 97: 1:1.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 14.03.98)

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