Regionalliga-Süd Saison'97/98

Das Glück ist zu den Offenbacher Kickers zurückgekehrt. Im letzten Heimspiel der Vorrunde in der Fußball-Regionalliga Süd gab es den lange ersehnten dritten Heimsieg mit einem schmeichelhaften 1:0 (0:0) gegen Verfolger Wacker Burghausen. Der eingewechselte Günter Maier erwies sich 15 Sekunden nach der offiziellen Spielzeit als „Joker”: Mit seinem ersten Tor für den OFC versetzte er in der 91. Minute die 10 000 Zuschauer auf dem Bieberer Berg in Jubelstürme. Matchwinner aber war Torwart Rene Keffel, der mit tollen Paraden den Sieg festhielt, dem bei zwei Lattenschüssen der Gäste aber auch fortuna zur Seite stand. Überhaupt stand die Kickers-Abwehr mit Dolzer, Gramminger, Meyer wieder sehr gut, auch Frank Kastner überzeugte durch seine starke Defensivarbeit.

Überraschend kam der Mainzer Neuzugang Lars Meyer für den angeschlagenen Kai Giersch zu seinem ersten Einsatz von Beginn an. Gemeinsam mit dem erneut soliden Bernd Gramminger hatte er, die agilen Stürmer der Burghausener Asbeck und Barlecaj gut im Griff. Überhaupt beschränkten sich die Gäste vornehmlich auf die Verteidigung, überließen den Kickers das Mittelfeld und bauten auf schnelle Konter. Die Kickers, ebenfalls vorsichtig nur mit Oli Roth, der nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war, als einziger Spitze agierend, hatten daher Feldvorteile und waren vor der Pause die klar bessere Elf. Das lag auch daran, daß Eddy Walz auf der rechten und Patrick Dama auf der linken Seite für viel Druck sorgten.

Dama hatte in der 25. Minute nach einem Solo den Führungstreffer auf dem Fuß, schoß aber mit dem schwächeren rechten Fuß frei vor Kronenberg am Tor vorbei. Kurz darauf verfehlte Stefan Simon das Tor knapp. Für Trubel sorgte der bayrische Schiedsrichter Maisel, als er wegen Allerweltsfouls zunächst Oliver Speth, fünf Minuten danach als „Wiedergutmachung” auf der Gegenseite Stein mit Gelb-Rot vom Feld schickte.

Erst in der 35. Minute kam der erste Schuß aufs Kickers-Tor, doch Asbeck zielte genau auf Rene Keffel. Der laufstarke, aber glücklos spielende Alex Methfessel hatte in der 45. Minute die hundertprozentige Tormöglichkeit auf dem Fuß, als er nach Hackentrick von Roth frei vor Kronenberg auftauchte, aber den Ball aus zwölf Metern dem Burghausener Keeper in die Füße schob, statt draufzuhalten. Dies rächte sich beinahe in der Nachspielzeit (es hatte einige Verletzungen gegeben), als Richter wie der Blitz aus heiterem Himmel den Ball aus 25 Metern ans Lattenkreuz donnerte.

Nach der Pause wurden die Bayern stärker, obwohl Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen mit Dirk Vollmar und Günter Maier die Offensive verstärkte. Doch Burghausen hatte nun die klareren Chancen. Theres traf in der 49. Minute erneut die Offenbacher Torlatte. Ein Kopfball von Asbeck wurde eine Beute von Keffel, der auch in der 80. Minute eine hochkarätige Möglichkeit von Lexa aus zehn Metern reaktionsschnell vereitelte. Dagegen stand im zweiten Abschnitt nur ein Schuß von Vollmar, der aber über das Tor ging. Bis Maier in der 91. Minute nach Traumpaß von Roth noch Libero Stutz ausspielte urid aus 14 Metern mit dem rechten Außenrist halbhoch ins rechte Eck einschoß.

(Bericht aus der OFFENBACH-POST vom 08.11.97)